ABLAUF EINES SAUNA-BESUCHS

Die Verhaltensweisen in einer Sauna können sich von Land zu Land stark unterscheiden. Auch die Frage, ob das Saunieren in einer öffentlichen oder in einer privaten Sauna stattfindet, spielt eine Rolle. Während beispielsweise die Körperreinigung in einer finnischen Privatsauna im Saunaraum selbst erfolgen kann, wird dieser Vorgang in einer öffentlichen Sauna aus hygienischen Gründen unter die Dusche verlegt.

DER BESUCH EINES SAUNABADES …

… beginnt mit dem Duschen und gründlichen Abtrocknen; vor dem ersten Saunagang sollte die Hautoberfläche wieder trocken sein, da sonst das Schwitzen verzögert wird.
In der Aufguss-Sauna herrscht eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Dem Aufgusswasser werden häufig ätherische Öle beigefügt. Der Wasserdampf wird mit einem so genannten Wacheltuch verteilt.

Die Saunierenden sitzen oder liegen in der Saunakabine nackt. Um Verunreinigungen zu verhindern, legt man z. B. in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein großes Handtuch unter den Körper, das den Schweiß auffängt – im Heimatland der Sauna Finnland werden auch oft Leinentücher, Einmalunterlagen oder sogar gar keine Unterlagen verwendet.

DER MENSCHLICHE KÖRPER REAGIERT …

… auf die andauernde Hitzeeinwirkung und der damit einhergehenden Erhöhung der Körpertemperatur auf bis zu 39°C (künstliches Fieber) mit starkem Schwitzen, mit dem er die Temperaturerhöhung zu kompensieren versucht; bei der Schweißbildung handelt es sich um eine Schutzreaktion des Körpers zur Abkühlung, die jedoch verschiedene positive gesundheitliche Wirkungen hat.

Auf den insgesamt acht- bis 15-Minuten-Aufenthalt in der Saunakabine folgt zunächst eine kurze Abkühlphase, an der frischen Luft, bei der die Lunge besonders gut Sauerstoff aufnehmen kann und die Atemwege rascher wieder abkühlen; dieses Luftbad sollte vor dem Kaltduschen genommen werden.

Es folgt ein kaltes Abduschen des Schweißes, ein kaltes Bad kann dem Schwallguss folgen, oder ein Guss mit kaltem Wasser (Kaltduschen): Entweder in einer (Schwall-)Dusche, einem Tauchbecken, einem Fluss, See oder – falls vorhanden – durch Wälzen im Schnee oder Abreiben mit gestoßenem Eis.

Anschließend sucht man zur Erholung einen Ruheraum auf; dabei kann ein individuell unterschiedlich starkes Nachschwitzen einsetzen. Medizinisch sinnvoll sind in der Abkühlphase warme Fußbäder, auch um dem Nachschwitzen entgegen zu wirken.

In der Regel wiederholt man die gesamte Prozedur mit mindestens viertelstündigen Pausen zwei- bis dreimal; mehr als drei Saunagänge bewirken i. d. R. keinen höheren Nutzen, können jedoch stark ermüden. In öffentlichen Saunabädern werden in regelmäßigen Abständen Aufgüsse durchgeführt.

Eine empfehlenswerte Einteilung des Saunabesuchs liegt bei:

  • etwa 8–15 Minuten Schwitzphase

  • etwa 15 Minuten Abkühlphase und

  • etwa 15 Minuten Ruhephase.

Diese Angaben können jedoch nur als erste Orientierung dienen, jeder Saunabesucher muss seinen eigenen Rhythmus finden. Jeder Tag ist ein anderer, oberste Richtlinie ist die eigene Empfindung.